Entwicklung der kommunalen Schul- und Verwaltungsinfrastruktur
Nach Bekanntwerden der Ergebnisse der strategischen Schulraumplanung hatte der Gemeinderat im Oktober 2022 entschieden, die Weiterführung des Umbau- und Sanierungsprojekts für das Gemeindehaus einstweilen zu sistieren. Dies in der Absicht, für beide Projekte mögliche Synergien zu nutzen und sowohl für das Verwaltungsgebäude als auch für die Umsetzung der strategischen Schulraumplanung die langfristig vorteilhafteste Lösung zu erarbeiten.
In Bezug auf den Schulraumbedarf hat der Gemeinderat zwischenzeitlich festgestellt, dass der laut Schulraumplanung dringendste Raumbedarf im Primarschulhaus – konkret eine Erweiterung um drei Klassenzimmer per Schuljahresbeginn 2025/26 – mit einer schulinternen Umorganisation vorerst gedeckt werden kann, indem der Fremdsprachenunterricht künftig nicht mehr in separaten Zimmern, sondern im Klassenzimmer durchgeführt wird. Für die in zirka 10 Jahren anstehende nächste räumliche Erweiterung sind heute verschiedene Varianten denkbar. So wird nebst einem Ausbau des Schulhauses «Jura-Nord» unter anderem auch eine (Um-) Nutzung anderer kommunaler Bauten (Stapfenackerhaus, ehemaliges Postlokal etc.) zu prüfen sein.
Für den Kindergarten wird laut Schulraumplanung spätestens per Schuljahresbeginn 2030/31 eine zusätzliche Abteilung und in den Jahren 2035 und 2040 je eine weitere Abteilung benötigt. Für diesen Ausbau stehen zwei gemeindeeigene Grundstücke an der Gartenstrasse im Vordergrund. Im Gegenzug soll der bisherige und mitten in der Wohnzone liegende Standort «Rosenweg» aufgehoben werden. Bereits heute – und aufgrund der in den vergangenen Monaten überdurchschnittlichen Zunahme an schulpflichtigen Kindern – geht der Gemeinderat jedoch davon aus, dass bereits in 1-2 Jahren mit einer provisorischen zusätzlichen Kindergartenabteilung Entlastung geschaffen werden muss. Die Prüfung möglicher Standorte steht in Vorbereitung.
Aus Sicht des Gemeinderates steht die vorerwähnte und fortschreitende Entwicklung der Schulinfrastruktur nach wie vor in einem engen Zusammenhang mit dem Gemeindehaus-Projekt. Er ist im Rahmen seiner gesamtheitlichen Überlegungen zur Einsicht gelangt, dass dem im vergangenen Jahr für das Gemeindehaus ausgearbeiteten Umbau- und Sanierungsprojekt die gewünschte Nachhaltigkeit und das Potential für Synergien und eine Weiterentwicklung abgesprochen werden muss. Das Projekt dient einzig dem Erhalt und der Modernisierung der bisherigen Verwaltungsräume und der Sanierung der bestehenden Gebäudehülle. Aufgrund der gegebenen Grundrisse, der statischen Verhältnisse und der weiteren Rahmenbedingungen ist es jedoch nicht möglich, den aktuellen Raumbedarf für die Verwaltung wirksam zu decken, die heute in drei verschiedenen Gebäuden untergebrachten Büroräumlichkeiten, Sitzungszimmer und Publikumsbereiche unter einem Dach zu vereinen und die für künftige Bedürfnisse nötigen Reserven zu schaffen. Es besteht ebenfalls kein Bezug zu den benachbarten kommunalen Verwaltungsgebäuden.
Der Gemeinderat ist daher zur Überzeugung gelangt, dass ein Gemeindehaus-Neubau anstelle eines tiefgreifenden Umbaus und einer umfassenden Sanierung – auch unter Berücksichtigung der Mehrkosten – mittel- bis langfristig sowohl für die Verwaltung als auch für die Schule die bessere Lösung darstellt. Er sieht daher vor, unter Vorbehalt der weiteren Entscheide, das Sanierungsprojekt für das Gemeindehaus abzubrechen und stattdessen die Projektierung eines Neubauprojektes an die Hand zu nehmen. Er wird diesbezüglich an der Einwohnergemeindeversammlung vom 9. Juni 2023 eine Konsultativabstimmung durchführen und die Bevölkerung laufend und zeitnah über die weitere Entwicklung informieren.
15. Mai 2023
Gemeinderat Rupperswil