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4A   Bahnhof Rupperswil – über 700 Durchfahrten am Tag

Tafel 4A_Bahnhof

Am 29. April 1858 befuhr eine erste Dampflokomotive auf einer Probefahrt die Strecke Aarau – Brugg. Damit war die letzte Lücke in der Eisenbahnverbindung zwischen Basel, Bern und Zürich geschlossen.

1874 konnte die aargauische Südbahnlinie Richtung Gotthard eröffnet werden. Durch das Zusammentreffen der beiden Hauptverkehrsachsen Nord-Süd und Ost-West wurde Rupperswil zu einem «sehr lebhaften Bahnhof».

Der Bahnverkehr nahm rasant zu und erforderte regelmässig infrastrukturelle Anpassungen und Erweiterungen an Geleisen und Bahngebäuden. Zunehmende «Berühmtheit» erlangte die Barriere, die den Niveauübergang beim Bahnhof sicherte. Sie wurde zu einer untragbaren Belastung. Pro Tag passierten mehr als 450 Züge das Dorf Rupperswil, die Barriere war oft während fast 20 Minuten geschlossen. Eine Entflechtung von Strasse und Schiene wurde nötig, weil die 1975 neu eröffnete Heitersberglinie deutlich mehr Zugdurchfahrten brachte. Im Mai 1979 konnte man die Barriere für immer schliessen.

Das erste Bahnhofgebäude, ein kleines Stationsgebäude, wurde 1858 erstellt. Die zur Station gehörenden Nebenbauten wie ein Güterschuppen, ein «Abtrittgebäude» und drei Bahnwärterhäuschen entstanden im selben Jahr. Das Stellwerk kam auf die Nordseite der Geleiseanlagen zu stehen.

Die Anbindung der Gemeinde Rupperswil an das Bahnnetz trug wesentlich zur Standortattraktivität für industrielle Betriebe bei.