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10A  Früher Baumwollspinnerei, heute Loftwohnungen

Tafel 10A_Baumwolls

Im Jahre 1836 gründeten fünf Familien aus dem Dorf die mechanische Baumwollspinnerei Richner und Company. Die Inhaber hatten auf dem umkämpften Markt kein Glück und mussten 1846 Konkurs anmelden. In der Folge übernahm Heinrich Bebié den Betrieb, der später an die Familie Steiner überging.

Die Arbeitsbedingungen waren anfänglich sehr hart. Betriebsaufseher führten ein Schreckensregime und trieben die Arbeiter mit unvorteilhaften Bedingungen in die Armut. Auch wurden in der Firma Kinder und Jugendliche beschäftigt.

1856 zog mit Hermann Bebié ein menschlicherer Fabrikant in das neue Herrschaftshaus. Er baute das Fabrikgebäude aus, das 1861 den Betrieb aufnahm, und engagierte sich in verschiedenen Ämtern im Dorf.

Die Fabrik mit allen Nebengebäuden verkaufte er 1893 an den Schwiegersohn seiner Schwester, Johann Emil Steiner, für 297‘800 Franken. Paul Steiner, Sohn von J.E. Steiner, übernahm den Betrieb 1913 und steigerte die Produktion mit neuen Maschinen. 1918 wütete ein Grossbrand im ersten Stock des Gebäudes. Paul Steiner installierte nach dem Brand Spinnmaschinen (Selfactors) der neusten Generation.

1952 übernahm Sohn Alfred Steiner. Technisch begabt und interessiert, liess er in Zusammenarbeit mit der Textilmaschinenfabrik Rieter, Winterthur, die neusten, vollautomatischen Maschinen einbauen. 1978 musste die Firma Steiner den Betrieb einstellen. 1996 gründeten Handwerker die Baugenossenschaft «Alte Spinnerei». Im Fabrikgebäude entstanden Gewerberäume und Loftwohnungen.