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6A   Bärenkreuzung – Knotenpunkt in der Dorfentwicklung

Tafel 6A_Bären

Verkehrstechnisch ist Rupperswil seit jeher gut erschlossen: Von der nördlich vorbeiführenden römischen Mittellandroute über die wichtige West-Ost-Verbindung im Spätmittelalter – als Postkutschen-Haltestelle und später Ausgangspunkt der Aargauischen Südbahn bis zur Anbindung an die nahe Autobahn A1.

Bereits im 14. Jh. führt die wichtigste Transitroute im West-Ostverkehr durch Rupperswil. Da der unbequeme Zoll zu Lenzburg auf dem «Alten Zürichweg» umfahren werden kann, wird bei der damaligen Taverne «Zum Bären» ein zweiter Zollposten eingerichtet. Eine günstige Stelle, um die hier vorbeiführenden Verkehrswege zu kontrollieren.

Um 1560 wird erstmals der Gerichtsbezirk der «vier Dörferen Stouffen, Niederlenz, Rubenschwyl und Hunzenschwyl» erwähnt, wo abwechselnd getagt wird. 1635 wird Rupperswil zum Zentrum des Vierdörfergerichts ernannt und der «Bären» zur damals einzigen Taverne im Bezirk erhoben.

Der «Bären», erbaut zwischen 1450 und 1500, ist das älteste Gasthaus im Dorf. Das volle Beherbergungs- und Verpflegungsrecht erhält die Taverne offiziell am 27. Januar 1635. Durch Feuer im Jahre 1696 zerstört, wird der Gasthof am gleichen Platz wieder aufgebaut und seither mehrmals renoviert.

1735 wird die erste Postkutschen-Kurslinie der Schweiz zwischen Bern und Zürich eröffnet. Rupperswil liegt an der Nebenlinie der Route Brugg-Aarau mit einer Haltestelle beim «Bären» und ab 1848 beim Restaurant Post (heute «il posto»). Hier befindet sich bis 1902 auch das Postamt.