Kopfzeile

Inhalt

9B   Bahnstrom aus dem Kraftwerk Rupperswil-Auenstein

Tafel 9B_Kraftwerk

Das Wasserkraftwerk Rupperswil-Auenstein ist ein wichtiger Bestandteil der Bahnstromversorgung im Mittelland. Die Anlage wird ab 1941 gemeinsam von SBB und NOK (heute Axpo) geplant als kombiniertes Bahn- und Industriekraftwerk zur Deckung des rasch steigenden Energiebedarfs in der Schweiz.

Die Nutzung der Wasserkraft der Aare beginnt bereits 1836 mit dem Steinerkanal für den Betrieb der Spinnerei und ab 1889 mit dem Zurlindenkanal für die Zementfabrik in Wildegg. 1919 erhalten die SBB die Bewilligung zur Nutzung der Wasserrechte auf diesem Abschnitt. Ein erstes Projekt scheitert jedoch am Widerstand der Jura-Cement-Fabriken.

Nach der Gründung einer AG für die Planung des Laufwasser-Kraftwerks erfolgt der Bau in den Kriegsjahren 1942-1945 mit Investitionskosten von total 62,7 Mio Fr. Die Errichtung von Stauwehr, Maschinenhaus, Unterwasserkanal, Brücken und Strassen beschäftigt bis zu 1380 Arbeiter.

Mit dem Aushubmaterial wird zwischen der Mündung der Suhre und dem Stauwehr ein Damm aufgeschüttet. Eine eigens angelegte Werksbahn sorgt für eine ausreichende Transportleistung.

Der Kraftwerkbau bringt eine Belebung ins Dorf. Obwohl nur wenige Rupperswiler direkt beim Bau angestellt sind, können doch einige Gewerbetreibende verschiedene Arbeiten ausführen. Und manche Familie verdient sich mit der Unterbringung von «Zimmerherren» einen Zustupf.

Das Werk ist seit Herbst 2020 im alleinigen Besitz der SBB und deckt nach einem grösseren Umbau rund 10% ihres gesamten Bahnstrombedarfs ab.